Surfen lernen wie eine Göttin

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Braungebrannte Sunny Boys (und Girls!), die lässig ihre nassen Haare über die durchtrainierten Schultern werfen, das Surfboard locker unter dem Arm – der Surfer Lifestyle wirkt schon ziemlich nice. Ich meine, wie bitteschön kann man als Surferin oder Surfer eigentlich NICHT cool sein? Ein Ding der Unmöglichkeit aus meiner Sicht. Im Bali Urlaub war es dann endlich soweit: Baby Lydi machte ihre ersten Surfschritte. Und entdeckte damit eine neue Leidenschaft.

Gelegenheiten erkennen und nutzen

Das Thema Surfen spielte bislang in meinem Leben nicht wirklich eine Rolle. Berührungspunkte hatte ich nur sporadisch und nur „aus der Ferne“, sei es beim Beobachten der Isar-Surfer in München, oder durch die ein oder andere Surf-Doku. Ich wusste zwar schon immer, dass ich diesen Sport gerne mal ausprobieren würde, jedoch war die Priorität für mich nie hoch genug, um mich mal wirklich darum zu kümmern. Als mein Freund Andi und ich dann unseren Bali-Urlaub planten, dachte ich mir: Jetzt aber! Bali und Surfen gehörten in meinem Kopf irgendwie zusammen. So fassten wir den Entschluss, die letzten drei Tage unserer Reise im Surfer-Paradies Uluwatu zu verbringen.

Challenge accepted: Einfach mal ausprobieren

Ich konnte es kaum erwarten: Endlich den berühmten Surfer-Lifestyle kennenlernen! Das Gefühl von Freiheit auf dem Board. Sonne, Strand und Meer mit Sport verbinden. Genial! Gleichzeitig hatte ich großen Respekt davor. Als Taucherin liebe ich das Meer. Aber große Wellen, die einen vom Brett werfen und unter Wasser drücken, diese Vorstellung flößte mir dann doch ein bisschen Angst ein. Zudem hatte ich schon öfter gehört, dass es total schwierig sei, auf dem Brett überhaupt aufzustehen. Egal! Einfach mal ausprobieren und wenn es mir nicht gefällt, lasse ich es halt wieder. Zweifel gehören für mich dazu, wenn ich etwas Neues ausprobiere. Ist ja klar, denn Neues bringt immer Ungewissheit mit sich. So auch diesmal, aber mal wieder bin ich so happy, dass ich mich davon nicht habe abhalten lassen!

Der erste Schritt: Wie fange ich an?

So, und wie fängt man jetzt an, wenn man surfen lernen will? Wir haben zunächst einfach mal recherchiert, wo es anfängerfreundliche Wellen gibt. Das war schnell herausgefunden (Thomas Beach, also der südliche Abschnitt vom Padang Padang Beach in Uluwatu). Dort suchten wir dann online nach einer Surfschule. Da wir erstmal ausprobieren und flexibel bleiben wollten, kam ein Surf-Camp für uns nicht in Frage. Abgesehen davon, dass viele davon ohnehin schon ausgebucht zu sein schienen, musste man sich dort in der Regel auch direkt für mehrere Tage „verpflichten“, worauf wir keine Lust hatten. Wir wussten ja nicht, ob uns das Surfen überhaupt Spaß macht.

Also fanden wir eine kleine, ganz tolle Surfschule, die wir per WhatsApp kontaktierten (auf Bali ist einfach alles so unfassbar unkompliziert) und zwei Tage später ging es auch schon los! Wir buchten jeweils eine Privatstunde (90 Minuten), was echt absolut Sinn machte. Denn so konnten die beiden Surflehrer individuell auf uns eingehen. Kosten pro Person umgerechnet etwa 31 Euro für 90 Minuten. Total fairer Preis und aus unserer Sicht jeden Cent wert. Mir gab es viel Sicherheit, einen „eigenen“ Surflehrer zu haben. Denn so wusste ich, dass er mit seiner Aufmerksamkeit nur bei mir war und mir bei Bedarf helfen konnte, weil er nicht parallel noch nach anderen Schülern schauen musste.

Die erste Welle

Die Lektion begann mit einer Trockenübung im Sand, bei der wir lernten, zu paddeln und aufzustehen. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass wir den Großteil der ersten Stunde mit Theorie und Trockenübungen verbringen würden, aber da hatte ich mich geirrt: Nach etwa fünf Minuten ging es direkt ins Meer! Und mir wurde sofort klar, warum die Surfer immer so durchtrainiert sind. Krass, ist das Paddeln anstrengend! In dem Moment war ich so froh, dass ich zuhause regelmäßig meine Arm-, Bauch- und Rücken-Workouts mache. Das zahlte sich nun aus! Die erste Welle, die ich versuchen sollte, ließ nicht lang auf sich warten. Also versuchte ich, das umzusetzen, was mir am Strand noch gut gelungen war: Auf dem Brett aufzustehen. Doch wenig überraschend war das im Wasser doch „minimal“ schwerer als an Land. Aber immerhin fällt man im Meer ja nicht allzu hart. Also: Wieder ab auf’s Brett, Krone gerichtet und auf die nächste Welle gewartet.

I’m a goddess!!!

An der Stelle mal ein kurzer Exkurs. Einige Tage vor unserer Surfstunde waren wir im Norden von Bali tauchen. Unserem Tauchguide (einer unglaublich coolen Belgierin) erzählten wir, dass wir Surfen ausprobieren wollten. Und sie gab mir genau einen Ratschlag, der sich als absolut bahnbrechend herausstellen sollte. Und zwar sollte ich direkt ab dem Aufstehen auf dem Brett Richtung Strand schauen und rufen „I’m a goddess!“ (also „Ich bin eine Göttin!“). Klingt komisch? Also erstmal fand ich den Tipp schon allein deswegen so genial, weil wir Ladies uns selbst generell viel öfter sagen sollten „I’m a goddess“.

Aber zurück zum Surfen: Als ich dann bei meiner zweiten Welle versuchte aufzustehen, den Satz „I’m a goddess“ im Kopf, den Blick Richtung Strand, gelang es mir doch tatsächlich für einen kurzen Moment, auf dem Brett zu stehen! Wahnsinn, war ich stolz! Der Durchbruch kam dann mit der dritten Welle. Keine Ahnung wie, aber plötzlich stand ich auf dem Brett, die Welle schob mich Richtung Strand und ich rief wie eine Verrückte „I’m a goddess! I’m a goddess! I’m a goddess!“

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so stolz war. Was für ein Erfolgserlebnis! Ein paar weitere Wellen später reichte es mir dann für den Tag. Ich war einfach erschöpft, aber ich wusste: Heute wurde in mir ein neues Feuer entfacht. Und Surfen würde ab jetzt in meinem Leben definitiv eine Rolle spielen! Auch an den darauffolgenden Tagen buchten wir wieder Privatstunden mit unseren tollen Surflehrern und waren überrascht, wie schnell wir Fortschritte machten. Und so machte uns das Surfen den Abschied aus Bali noch schwerer als ohnehin schon, denn nach drei Tagen Surfen ging es wieder zurück nach Deutschland.

Was ich daraus mitnehme

Ach ja, ich vermisse Bali und das Surfen jetzt schon so sehr! Seit einer Woche sind wir wieder zurück und es verging seitdem kein Tag, an dem ich mich nicht in das Gefühl zurückversetzt hätte, auf dem Surfbrett zu stehen und „I’m a goddess!“ zu rufen. Ich habe mit den Surfstunden auf Bali nicht nur eine neue Leidenschaft entdeckt. Sondern ich habe auch mal wieder gemerkt, welche entscheidende Rolle das Mindset spielt. Und zwar bei allem, was wir tun. Denn „I’m a goddess!“ hat mir nicht nur geholfen, auf dem Brett körperlich den richtigen Fokus zu halten. Sondern dieses Mantra hat mich an mich selbst glauben lassen! Und so, wie ich erhobenen Hauptes auf dem Surfbrett stand, werde ich ab jetzt sämtliche neue Herausforderungen angehen: In der vollsten Überzeugung, eine Göttin zu sein und alles schaffen zu können!

Action, Ladies! Und: You are a goddess!!!

Deine Lydia